Liebe Leser des Gerhardsforums,
liebe Landsleute,
„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“- sagt man oft in Gesprächen, in Situationen, in denen man nicht recht weiß, was man an Konkretem weiter noch sagen soll. So dachte auch ich über diesen Satz nicht lange nach und war von der Richtigkeit dieses Satzes überzeugt. Bis mir – Corona hat mir darüber nachzudenken viel Zeit gegeben – aufging: Die Hoffnung stirbt eigentlich nie! Denn ohne Hoffnung ist der Mensch nicht mehr.
Was lässt den Menschen mehr leben als die Hoffnung? Die Hoffnung, dass es besser wird, ja, dass es gut wird, dass immer hinter dem von uns gesehenem Horizont es weitergeht. Dabei ist echte Hoffnung auch immer die Anerkennung, dass wir nicht alles in unseren Händen haben. Sie richtet sich auf etwas, das nicht von uns abhängt. Ist eine Tatsache die man als Pilger spürt, wenn man gemeinsam mit anderen auf den gleichen Wegen des Glaubens, des Hoffens und der Sehnsucht gestellt ist. Unsere Glaubensüberzeugung die wir beim liturgischen und anderen möglichen Feiern – auch mit anderen – schon oft erlebt haben. Dabei ist unser Osterglaube kein plumper Optimismus. Allerdings gibt er sich auch nicht mit Hoffnungslosigkeit, Ratlosigkeit, oder anderen schrillen Antworten zufrieden. Jede Hoffnung lässt uns zwar suchen, danach fragen und sie hinterfragen. Unsere Sehnsucht nach der Erfüllung von Hoffnung weiß um unsere eigenen Grenzen und sucht darum über den eigenen Horizont hinaus. So erst wird unsere Hoffnung offen für die unerschöpflichen Möglichkeiten die Gott allein uns bieten kann.
Die Osterzeit und das was das kommende Pfingstfest und alle die anderen Feste im Kirchenjahr, sagen uns, dass sich die Hoffnung auch auf etwas Anderes richtet, auf etwas, „das nicht von dieser Welt“ ist. Echte Hoffnung sieht den Menschen als das was er vor Gott ist: seine geliebte Schöpfung, die auch nach den Mühen und Qualen des Lebens zu einem unsterblichen Dasein bestimmt ist.
Hoffnung, auf das Ende der Corona Zeit, dass wir Heilung in Leiden und Krankheit erfahren, dass da jemand an meiner Seite ist, der mein Schicksal mit mir aushält, der mit mir auch durch die Dunkelheit meines Lebens geht, dass alles gut wird, diese Hoffnung dürfen wir als Christen haben.
Jesus hat eine Hoffnung für das Leben, für die Wahrheit, Gerechtigkeit und die Güte, eine Hoffnung gegen den Tod – in allen seinen Formen – in die Welt gebracht. Unsere Hochfeste wie Ostern, Pfingsten verkünden uns, dass diese Hoffnung nie stirbt, sehr deutlich.
Im Namen des ganzen Vorstands unseres Gerhardsforums wünsche ich Ihnen die Sensibilität für diese Hoffnung und viele Gelegenheiten, bei denen Sie Ihre Freude darüber zum Ausdruck bringen können, wie gesegnete und hoffnungsvolle Feiertage. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut und behütet durch jede Zeit!
Ihr
GBR Paul Kollar, Pfarrer