Erklärung der AKVMOE-Delegiertenkonferenz, Frankfurt a. M., 20. Oktober 2016
„Die Weiterentwicklung der katholischen Vertriebenenpastoral durch die Deutsche Bischofskonferenz ist notwendig und zukunftsorientiert“, erklären die von katholischen deutschen Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Verbände, die in der „Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände Mittel- und Osteuropa (AKVMOE)“ zusammenarbeiten, bei ihrer Jahresdelegiertenkonferenz am 20. Oktober 2016 in Frankfurt am Main. Bei der DBK-Herbstvollversammlung in Fulda hatten die deutschen Bischöfe im September 2016 die Weiterentwicklung dieses Seelsorgebereichs beschlossen.
Schon seit ihrer Gründung und auch in der Zukunft sehen sich die Verbände in der Verantwortung, für die Menschen zu sorgen, die zum Teil noch heute unter den Erfahrungen von Flucht, Vertreibung und schwieriger Integration leiden. Außerdem bekräftigen sie, sich weiterhin einzusetzen bei der Pflege des religiösen und kulturellen Erbes der Herkunftsgebiete und bei einer neuen Beheimatung in Kirche und Gesellschaft als Beitrag zu einer versöhnten Erinnerungskultur. Die Verbände fühlen sich auch verantwortlich für die Interessen und Anliegen aller katholischen Christen aus den Herkunftsgebieten und deren Nachfahren.
Darüber hinaus stellen sich die Verbände aber vor allem der Aufgabe, durch Begegnungen und grenzüberschreitenden Kooperationen mit Menschen und Einrichtungen in Mittel- und Osteuropa zur Verständigung und Versöhnung und damit zum Frieden in Europa beizutragen.
Unter dem Titel „Erinnerungskultur und Friedensarbeit“ hat die AKVMOE eine Textsammlung erarbeitet, die ihre praktische Arbeit und ihre Zukunftsperspektiven darstellt. Diese wird demnächst in der Reihe der Arbeitshilfen des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht werden.
Die Delegierten der AKVMOE danken den Visitatoren, deren Tätigkeit mit der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz endete, für ihren Einsatz für die Vertriebenenseelsorge und die Unterstützung der Arbeit der Verbände. Sie vertrauen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit Herrn Weihbischof Dr. Hauke, der von der Vollversammlung der Bischofskonferenz für weitere fünf Jahre zum Beauftragten für die Seelsorge an Vertriebenen und Aussiedlern ernannt wurde.
Die Delegierten unterstreichen, dass dieser Seelsorgebereich mit der Übertragung der Verantwortung auf die Verbände der AKVMOE nicht endet. Dies hat auch Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx als Vorsitzender der Bischofskonferenz in seinem Fuldaer Abschlussstatement deutlich gemacht. Zugleich danken die Delegierten für das durch die Bischöfe zum Ausdruck gebrachte Vertrauen: „Wir freuen uns, dass viele Verbände in der Tradition der Vertriebenenpastoral in die Zukunft blicken, ohne sich von der Vergangenheit abzuwenden. […] In diesen Verbandsstrukturen sehen wir [die Bischöfe] das Erbe der Vertriebenenpastoral in besten Händen.“ In diesem Sinne werden die Verbände das Erbe von sieben Jahrzehnten Vertriebenenseelsorge in die Zukunft tragen.